Für Liebhaber vielseitiger und abwechslungsreicher Urlaubsziele gibt es die verschiedensten Plätze auf unserer Erde, die sich vor allem in der kalten Jahreszeit großer Beliebtheit erfreuen. Will man der Kälte und Tristesse des winterlichen Deutschlands entfliehen, so steht dem Urlaubswilligen ein großes Angebot an Urlaubszielen zur Verfügung: Südostasien, die USA oder die Karibik sind seit geraumer Zeit sehr beliebte Urlaubsziele für Touristen aus aller Welt. Wer allerdings Europa nicht verlassen möchte, trotzdem aber subtropisches Klima genießen möchte, dem sei unbedingt ein Besuch der Kanarischen Inseln, insbesondere Teneriffas, empfohlen. Die Kanaren, auf spanisch Islas Canarias liegen unmittelbar vor Marokko an der afrikanischen Westküste, gehören aber zu Spanien. Folglich ist es dem Urlauber hier möglich, europäischen Komfort und das warme, subtropische Klima Afrikas gleichzeitig zu genießen.
Teneriffa ist das Juwel der Kanaren, denn die Insel bietet die artenreichste und abwechslungsreichste Flora und Fauna der Kanarischen Inseln. Zudem ist sie die größte der Inseln, daher gilt sie auch als Anlaufpunkt für zahlreiche touristische Unternehmungen auf den Kanaren.
Inhaltsverzeichnis
Geographie und Klima
Teneriffa besitzt eine Fläche von ungefähr 2000km², damit ist die Insel etwas kleiner als das Saarland. Entstanden ist Teneriffa vor ungefähr 10 Millionen Jahren. Heute geht man davon aus, dass die Insel wie die anderen Kanarischen Inseln auch, das Resultat Jahrtausende andauernder vulkanischer Aktivität ist. Der neueste Kenntnisstand der geologischen Forschung besagt, dass die Inseln sich langsam durch die Verfestigung austretender Lava formten, bzw. miteinander verbanden. Aus dem Vulkanmassiv in der Mitte der Insel tat sich außerdem mit 3720 Metern Höhe Spaniens höchster Berg hervor – der Pico del Teide. Der Pico del Teide ist der drittgrößte Inselvulkan der Erde, das letzte Mal war er im Jahr 1909 aktiv. Wegen seiner einzigartig zerklüfteten und kaum bewachsenen Oberfläche wurden große Teile des Pico del Teide zum Naturschutzgebiet erklärt. Insgesamt stehen knapp 50% der Fläche Teneriffas unter Naturschutz.
Nicht nur die geographischen Besonderheiten Teneriffas ziehen jährlich Tausende Besucher in ihren Bann – auch das Klima überzeugt viele Urlauber, eine Reise auf die Kanaren zu wagen. Obwohl Teneriffa auf gleicher Höhe mit der Sahara liegt, ist das Klima hier doch angenehm mild und ganzjährig nahezu konstant. Dank der Passatwinde aus südlicheren Lagen ist es auf der Insel nie zu heiß, es herrscht ein angenehmes und gemäßigtes subtropisches Klima vor, die Temperaturen bewegen sich das ganze Jahr über zwischen 20 und 30° Celsius. Auch die Wassertemperatur ist sehr angenehm, sie unterscheidet sich nur unwesentlich von der Lufttemperatur der Kanaren, was den Vorteil mit sich bringt, dass man prinzipiell zu jeder Jahreszeit im Meer baden kann.
Flora und Fauna
Die Kanarischen Inseln und insbesondere Teneriffa weisen eine vielfältige und höchst abwechslungsreiche Fauna und Flora auf. Auf Teneriffa gibt es zahlreiche Pflanzen- und Tierarten, die nur auf der Insel existieren. Die Landschaft Teneriffas wird vor allem von den zahlreichen Pinien bestimmt, die vor allem im Norden ganze Wälder bilden. Da der Süden Teneriffas weitaus trockener ist, als der Norden findet man hier vor allem Büsche und Sträucher und Pflanzen wie Kakteen, Agaven oder Aloen – charakteristisch für das Landschaftsbild des Südens Teneriffas ist der Kanarische Drachenbaum. Das bekannteste Exemplar ist 600 Jahre alt und befindet sich in der Gemeinde Icod de los Vinos. Der ‚Drago Milenario’, wie das Exemplar genannt wird, ist wegen seines Alters und seines eindrucksvollen Aussehens eine bekannte touristische Attraktion. Auf Teneriffa gibt es zahlreiche Pflanzen, die ursprünglich aus den verschiedensten Teilen der Erde stammen. Ein Beispiel hierfür sind verwilderte Kakteen aus Amerika oder die Strelitzie, die ursprünglich in Südafrika beheimatet ist. Die Tierwelt Teneriffas ist um einiges artenärmer als die Pflanzenwelt – es existieren fast keine wildlebenden Säugetiere auf der Insel. Des weiteren gibt es auf Teneriffa nur sehr wenige giftige und gefährliche Insekten oder Reptilien – auf der Insel gibt es praktisch keine Giftschlangen oder Skorpione, daher ist Teneriffa vor allem als Urlaubsort für Familien mit Kindern geeignet. Bekannt ist Teneriffa auch für seine Vielfalt an Schmetterlingen – es gibt sie in den unterschiedlichsten Formen und Farben, vor allem Zitronen- und Monarchfalter sieht man sehr häufig. Ein weiteres touristisches Highlight auf Teneriffa sind die zahlreichen Walbeobachtungen, die vor allem in dem Gebiet zwischen Teneriffa und Gomera häufig durchgeführt werden, da sich hier ungefähr 24 verschiedene Walarten befinden.
Geschichte und Kultur
Teneriffa wurde erstmals von den Phöniziern im Jahre 1000 v. Chr. besiedelt, allerdings war diese Besiedlung nicht von langer Dauer, die Phönizier zogen sich nur unmittelbar später wieder von der Insel zurück. Ab dem 16. Jahrhundert befand sich Teneriffa schließlich in spanischer Hand, die Insel wurde als letzte Kanarische Insel von Alonso de Lugo erobert. Seitdem gehörte Teneriffa zum spanischen Staatsgebiet. In der Zeit der europäischen Kolonialherrschaft erlebte Teneriffa einen ungeahnten wirtschaftlichen Aufschwung, die Insel wurde nämlich als letzte Station für Überfahrten von Afrika nach Amerika benutzt. Auch Christoph Columbus nutzte die Insel als Zwischenhalt vor einer Reise nach Amerika, er vermerkte an jenem Tag in seinem Logbuch einen Ausbruch des Pico del Teide. Aufgrund ihrer hervorragenden strategischen Lage versuchten zahlreiche europäische Staaten wie Holland, Frankreich oder England, die Insel zu erobern, was aber keiner der Kolonialmächte gelang. Ab den 60er Jahren des 21. Jahrhunderts nahm die Bedeutung des Tourismus für die Kanarischen Inseln zu, was den Insel schließlich den Status einer autonomen Region innerhalb Spaniens einbrachte.
Aufgrund seiner bewegten Geschichte besitzt Teneriffa heute zahlreiche, gut besuchte Museen. Die wichtigsten von ihnen sind das anthropologische und das Geschichtsmuseum, die sich beide in der Hauptstadt Santa Cruz befinden. Prägend für die Kultur Teneriffas sind die verschiedenen Kanarischen Volkssportarten, wie zum Beispiel das ‚Lucha Canaria’, eine Ringsportart, die in ungefähr 100 Ringervereinen auf den gesamten Kanaren praktiziert wird. Darüber hinaus wird Teneriffa oft nachgesagt, nach Rio de Janeiro die besten Karnevalfeiern zu veranstalten – sie sind ein willkommener Anlass zur Geselligkeit und zum ausgiebigen Feiern. Die Bewohner Teneriffas investieren viel Zeit und Mühe in ihre karnevalistischen Aktivitäten, so werden zum Beispiel die Dörfer und Städte festlich hergerichtet und in allen farblichen Variationen geschmückt. Zur Kultur Teneriffas gehören auch die zahlreichen architektonischen Zeugnisse der bewegten Geschichte der Kanaren – sie gewähren dem Touristen einen tiefen Einblick in die Geschichte und Kultur Teneriffas und tragen erheblich zu der Faszination bei, die jährlich Tausende von Urlaubern dazu veranlasst, eine schöne und unvergessliche Zeit auf Teneriffa zu verbringen.
Touristen mit hohem Anspruch an ihr persönliches Urlaubsziel sei Teneriffa also wärmstens empfohlen – die Insel bietet sowohl landschaftliche als auch kulturelle Highlights, und ist vor allem für Familien mit kleinen Kindern ein idealer Urlaubsort. Service und Gastfreundlichkeit werden hier in jedem Falle großgeschrieben, statt Massenbetrieb und überlaufene Strände setzt man in Teneriffa auf ein gehobenes, aber keinesfalls überteuertes Unterhaltungs- und Erlebnisangebot.