Passum, Pizza und Petersdom – sofort assoziieren wir diese Begriffe mit Italien, dem stiefelförmigen Staat am Mittelmeer und denken dabei an Sonne, kulinarische Köstlichkeiten und herausragende Architektur. Italien ist bekannt für seine Küche, seine genialen Künstler und für seine wunderschöne Landschaft. Nicht von ungefähr ist das Land deshalb schon seit den 50er Jahren den Deutschen immer einen Urlaub wert gewesen. Italien erstreckt sich südlich der Schweiz von den Alpen bis tief ins Mittelmeer hinein. Im Norden Italiens liegt die Po-Ebene, eine sehr fruchtbare und für seinen Weinbau bekannte Region, benannt nach dem gleichnamigen Fluss. Italiens wirtschaftliches Zentrum befindet sich hier, so wird zum Beispiel der FIAT in Turin, inmitten der Po-Ebene gefertigt. Doch nicht nur wirtschaftlich glänzt die Region. Sie macht auch durch ihre zahlreichen touristischen Attraktionen von sich Reden. Eine dieser Attraktionen ist Italiens Juwel unter seinen Städten – Venedig. Die Stadt, die direkt am Po-Delta und somit direkt an der Adria liegt, ist eine der meistbesuchten Städte innerhalb Europas. Nicht nur wegen ihrer kulturellen Schätze ist die Stadt eine Reise wert – auch die herrliche Lage direkt am Mittelmeer macht Venedig vor allem für Badeurlauber sehr attraktiv. Venedig, welches übrigens auf Platz 1 der UNESCO – Liste der schützenswertesten Kulturdenkmäler befindet, ist direkt in das Po-Delta gebaut. Die Stadt besteht somit aus mehreren Inseln, durchflossen von mehreren größeren und kleineren Kanälen. Das Fundament der Stadt bilden Millionen von Eichen- und Ulmenpfählen, die man in den sandigen und schlammigen Untergrund rammte. Auf ihr sind auch die prächtigen Paläste Venedigs gebaut, so auch die drei größten der Paläste: Der Dogen‑, der Bischofs‑, und der Residenzpalast des Patriarchen von Grado. Auf jeden Fall sind sie einen Besuch wert.
Italiens Schmuckstück am Po bietet allerdings nicht nur dem einfachen Urlauber einen unerschöpflichen Vorrat an Attraktionen und Sehenswürdigkeiten: Auch die internationale Spitze der Kunstszene lässt sich gerne in Venedig sehen, jedes Jahr dann, wenn hier Biennale und Filmfestspiele stattfinden.
Verlässt man die Stadt und begibt sich in südliche Richtung, kommt man am Apennin-Gebirgszug vorbei. Malerische Dörfer befinden sich hier, umgeben von Weinbergen. Unter anderem hier werden die berühmtesten italienischen Weine hergestellt, die Winzerei hat hier schon seit dem Römischen Reich Tradition. Diese Region westlich der Apenninen, die Toskana, ist folglich nicht von ungefähr eine der wichtigsten touristischen Hochburgen Italiens. Auch ihre Hauptstadt Florenz versprüht den heimeligen und gemütlichen Flair der Toskana. Die uralte Handelsstadt, die unter der Führung des berühmten Medici-Clans einst zum mächtigen Handelszentrum wurde, war trotz ihrer überschaubaren Größe schon immer ein kulturelles Zentrum Italiens. Viele kleine und gemütliche Hotels laden so jeden Italien-Reisenden zum komfortablen Wohnen ein, Gastfreundschaft wird in der Toskana großgeschrieben. In Florenz sind zahlreiche Werke der berühmtesten Künstler Italiens sind zu bewundern – Michelangelos David zum Beispiel, Brunelleschis Kuppel des ersten florentinischen Domes oder die Zeichnungen Leonardo DaVincis, ebenfalls ein berühmter Florentiner. Die kulturelle Vielfalt in Florenz lässt sich unter anderem in mehr als 60 äußerst interessanten Museen betrachten und bewundern.
Wem Florenz allerdings zu provinziell ist, der sollte sich lieber direkt nach Rom, der Hauptstadt Italiens begeben: Die pulsierende Metropole am Tiber ist mit ihren 3,6 Millionen Einwohnern DAS Zentrum Italiens. Die Stadt, übrigens im Jahre 753 v. Chr. gegründet,war zu Zeiten des Römischen Reiches die geographische und politische Hauptstadt nahezu des gesamten Europas. Hier konzentrierte sich schon schon immer das italienische Leben, später, mit der Gründung der katholischen Kirche, wurde Rom zusätzlich zum Zentrum für Millionen von Gläubigen weltweit. So befindet sich in Rom neben dem Vatikan auch die größte Kirche weltweit, der Petersdom. Er bietet insgesamt 60000 Gläubigen Platz. Ihren baulichen Ursprung hat die Kirche im Jahre 550 n. Chr. Damals entstanden erste Pläne zum Bau eines riesigen Gotteshauses für die christliche Gemeinde. Die Pläne wurden auch umgesetzt, der Petersdom bot den Christen 1000 Jahre lang ein religiöses Zentrum, bis er im Jahre 1500 massiv erweitert wurde. Untrennbar mit der imposanten Erweiterung der Kirche ist Michelangelos Name verbunden. Er entwarf die Kuppel der Kirche, sowie den einzigartigen Fussboden der Kirche, der aus den besten Marmorsorten von überall auf der Welt hergestellt wurde.
Neben dem Petersdom befinden sich in Rom noch zahlreiche andere sehenswerte Kirchen, Basiliken und Klöster.
Doch nicht nur die religiösen Bauwerke in Italiens Hauptstadt sind in ihrer Art und Anzahl einzigartig: Vor allem die Relikte aus dem Römischen Reich versetzen immer wieder tausende von Touristen in Staunen. Insbesondere die Altstadt Roms, die von der UNESCO 1980 ins Weltkulturerbe aufgenommen wurde, beherbergt uralte Schätze aus verschiedenen Epochen. Erwähnt seien hier vor allem das Kolosseum (hier wurden im Römischen Reich Gladiatorenkämpfe ausgetragen), das Panteon (eine uralte, aber vollständig erhaltene heilige Stätte, diente zur Götteranbetung im Römischen Reich) sowie zahlreiche Triumphbögen.
Doch auch was zeitgenösse Kultur angeht, kann sich Rom sehen lassen: Die Hauptstadt Italiens beherbergt mehr als 20 Theater und zahlreiche Museen, die zum Teil mehr als 500 Jahre alt sind.
Wem Rom allerdings zu schnellebig, zu dynamisch und zu hektisch ist, der sollte unbedingt den Süden Italiens besuchen. Gemütlichkeit und ländliches Flair laden jeden ein, der sich vom stressigen Alltag einer Großstadt erholen möchte. Malerische Landschaft geziert von Weinbergen, heimelige kleine Dörfer und der kulinarische Reichtum des italienischen Südens lassen vor allem die Gegend um Neapel zur erholsamen Idylle werden. Wer dennoch gerne einer größeren Stadt einen Besuch abstatten möchte, dem sei Neapel, auf italienisch Napoli, ans Herz gelegt. Die Stadt hat etwa eine Million Einwohner, ist aber trotzdem Inbegriff von Gemütlichkeit und ländlicher Gediegenheit. Das Herz Neapels ist die von der UNESCO zum Kulturerbe erklärte Altstadt, deren engen Gässchen zu geheimnisvollen Kirchen, Katakomben und unterirdischen Höhlen führen. Zwischen Kunsthandwerkern, flatternder Wäsche und schreienden Fischverkäufern offenbart sich dem Besucher noch heute die alte neapolitanische Volkskultur. Neapel wird vom Hügel des Vomero mit dem beeindruckenden Castello Elmo überragt, von wo man einen phantastischen Blick über die Stadt, auf den Vesuv und das Meer genießen kann. Besonders elegante Stadtteile sind das mondäne Viertel Chiaia und das von herrschaftliche Villen geprägte Posillipo mit dem Fischerhafen Santa Lucia. Im bekannten archäologischen Nationalmuseum kann man viele Funde aus Pompeji besichtigen. Doch auch das Museum von Capodimonte ist wegen seines herrlichen Parks und der herausragenden Gemäldesammlung einen Besuch wert.
Unbedingt probieren sollte man in Neapel die Pizza, denn schließlich wurde sie hier erfunden! Die abwechslungsreiche neapolitanische Küche bietet köstliche Pastagerichte und natürlich Fisch und Meeresfrüchte in vielen Variationen. Sehr aromatisch ist der aus den prächtigen sorrentinischen Zitronen hergestellte Likör Limoncello und der neapolitanische Kaffee.
Eine weitere für Touristen sehr attraktive Gegend ist die Insel Sizilien. Sie befindet sich im unterstens Süden Italiens und ist vor allem für Naturbegeisterte auf jeden Fall eine Reise wert.
Hier hat man die Möglichkeit wüstenartige Gebiete zu durchwandern, die Hänge des Vulkans Ätna zu erklimmen oder, man glaubt es kaum, direkt am Ätna dem Wintersportvergnügen nachzugehen. Auch für Kulturinteressierte hat die Insel so einiges zu bieten. Uralte griechische, arabische und römische Bauwerke sind hier dank der kulturellen und ethnischen Vielfalt, die es auf Sizilien schon immer gab, zu bewundern.
Italien ist also für den Urlauber, der nicht allzu weit von Zuhause fort möchte, aber auch nicht auf die Genüsse der mediterranen Kultur und auf die Vorzüge eines durchweg sommerlichen Klimas verzichten möchte, das ideale Reiseziel. In Italien existieren sowohl Dynamik, Schnellebigkeit und Fortschritt als auch Gemütlichkeit, Ländlichkeit und Idylle ganz zum Vorteil des Urlaubers nebeneinander, dies macht das Land zum einzigartigen Reiseziel in Europa.
Italia – Urlaub auf mediteran
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